Nachhaltige Landschaftspflege in der Südweststeiermark

Gefährdeten Blumenwiesen abseits des ÖPUL Programmes
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Nachhaltige Landschaftspflege in der Südweststeiermark

Das Besondere an der südweststeirischen Kulturlandschaft ist ihre Vielseitigkeit. Von den Tiefen der Mur bis zu den Höhen der Koralpe ist sie von zahllosen Hügeln und Tälern durchzogen, die seit Jahrtausenden genutzt werden. Zu den wichtigsten Bausteinen dieses kostbaren Mosaiks gehören Weinberge, Wälder, Äcker, Wiesen, Almen und Obstgärten. Hochqualitative landwirtschaftliche Produkte und ein touristisch abwechslungsreiches Angebot sind stark mit dem Erscheinungsbild dieser Kulturlandschaft verbunden.

Aufgrund anhaltender Trends in der Landwirtschaft („Bauernsterben“ aber auf der anderen Seite auch Intensivierung), des Klimawandels und der demografischen Entwicklung steht die Südweststeiermark, wie viele andere Regionen Österreichs vor einer großen Herausforderung im Bereich des Kulturlandschaftserhalts. Viele der weniger ertragreichen und meist schwer zu bewirtschaftenden Flächen verbrachen bzw. verwalden zusehends auf Grund fehlender Bewirtschaftung. Um diesen Biodiversitätsverlust einzudämmen und die attraktive Vielfalt der südweststeirischen Kulturlandschaft zu erhalten muss die Landschaftspflege zukünftig wertschöpfend organisiert werden.

Gemeinsam arbeiten Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH – Naturpark Südsteiermark, Tourismus Regionalverband Süd & West Steiermark, Maschinenring Leibnitz, Naturschutz Steiermark, Berg- und Naturwacht Steiermark und die Landwirtschaftskammer Steiermark an einer umsetzbaren Struktur für eine nachhaltig finanzierte Landschaftspflege.

Zusätzlich wird ein Netzwerk zwischen Grundbesitzern und landwirtschaftlichen Fachkräften aufgebaut, ein Heuprodukt aus ökologisch wertvollen Grünflächen entwickelt und die freiwillige Landschaftspflege in der Region etabliert.

Youtube Video”Kulturlandschaft und Biodiversität” avom 04.11.2020 versäumt? Keine Sorge – die informativen Expert*innen-Vorträge zu Landschaftspflege und Biodiversität können jederzeit über den Link www.naturpark-suedsteiermar.at/live abgerufen werden.

Die über 120 aktiven Teilnehmer*innen bzw. inzwischen über 900 User*innen, die die Onlinetagung „Kulturlandschaft und Biodiversität“ über YouTube verfolgt haben, um mehr Informationen zur Auswirkung von Landschaftspflege im Alpenraum zu erhalten, geben den Veranstaltern Recht. Das Thema Biodiversität durch Landschaftspflege nimmt neue Fahrt auf.

Regionsvorsitzender NR Bgm. Joachim Schnabel erhofft sich, dass durch die Gründung der ARGE „Landschaftspflege Südweststeiermark“ (Landwirtschaftskammern Deutschlandsberg und Leibnitz, Tourismusregionalverband Süd- und Weststeiermark, Berg- und Naturwacht, Maschinenring, Baubezirksleitung mit Natura 2000 und Bezirksnaturschutz, Regionalmanagement Südweststeiermark) ein wichtiger Schritt in Richtung der Installierung eines Landschaftspflegeverbandes für die Südweststeiermark gesetzt wurde. Er freut sich, dass im Zuge der Tagung viele neue Informationen für die zukünftige Umsetzung gewonnen werden konnten.

Umweltlandesrätin Mag.a Ursula Lackner betont, dass Blumenwiesen eine wesentliche Bereicherung für das Landschaftsbild in der Südweststeiermark sind. Vor allem sind sie aber Zentren des Biodiversitätserhalts, wenn man zum Beispiel an die Faustformel denkt „Zehn Insektenarten pro Pflanzenart in extensiv genutzten Heuwiesen“. Zusätzlich dienen Blumenwiesen als wichtige Trittsteinbiotope zur Vernetzung von größeren Biotopverbunden.

Viele ökologisch wertvollen Wiesenflächen können jedoch aus den derzeit bereits bestehenden Förderprogrammen nicht unterstützt werden, da entweder der landwirtschaftliche Betrieb zu klein ist oder die Wiese keinem landwirtschaftlichen Betrieb zugeordnet werden kann. Wenn kein wirtschaftlicher Nutzen gegeben ist, sind diese Wiesen in ihrer Existenz durch Verbrachung oder Verwaldung stark gefährdet. In der Südweststeiermark betrifft das insgesamt rund 800 Hektar, die in Zukunft über andere Wege erhalten werden müssen.

DIin Gabriele Obermayr vom Bundesministerium für Klimaschutz erwähnt in diesem Zusammenhang die bedeutende Rolle der Naturparke in der Umsetzung nationaler Biodiversitätsziele sowie den neu geschaffenen Biodiversitätsfonds der Bundesregierung und lobt das vorbildhafte Engagement in der Region.

Ein wichtiges Anliegen bekräftigt auch Naturpark-Obmann Bgm. Reinhold Höflechner: „Wichtig ist, dass die Wertschöpfung dieser ertragsarmen, aber wertvollen Wiesen gesteigert wird. In der Gemeinde Großklein wurde dazu ein Pilotprojekt zur Entwicklung von Pferdeheu von höchster Qualität gestartet.“

 Sie möchten an einem Landschaftspflegeverband mitarbeiten oder suchen Pferdeheu?

  • Die Landschaftspflegearbeiten sollen durch landwirtschaftliche Fachkräfte aus der Region umgesetzt werden. Zusätzlich zum Netzwerk des Maschinenrings werden Landwirt*innen aus den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg gesucht, die Geräte und Kapazität haben, um in Zukunft Lohnarbeiten durchzuführen (Pflegearbeiten wie Mähen, Heupressen oder Transport).
  • Parallel werden Reitstallbesitzer*innen gesucht, die Interesse an hochqualitativen Heu aus der Südweststeiermark haben.

Bei Interesse schicken Sie bitte ihre Kontaktdaten an office@naturpark-suedsteiermark.at

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Bei Fragen zum Naturpark Südsteiermark oder zu unseren Aktivitäten steht Ihnen das Team des Naturpark Südsteiermark gerne zur Verfügung.