Steckbrief – Steinkauz


Der deutsche Artname Steinkauz gibt auch Aufschluss darüber, dass diese Eulenart nicht nur Baumhöhlen, sondern auch in Stadeln, Kapellen und Weinkellern aus Stein brütet. Der lateinische Name Athene noctua (zu deutsch „nächtliche Athene“) gibt Hinweis auf dessen Bedeutung im antiken Griechenland. Dort galt der Steinkauz als Vogel der Weisheit und war Sinnbild der Göttin Athene. Die Redewendung „Eulen nach Athen tragen“ bezieht sich auf dessen Abbildung auf der antiken Drachme-Münze. Mit seinen ca. 22 cm (Flügelspannweite: 53-58cm) gehört der Steinkauz zu den kleineren Vertretern der heimischen Eulen und entspricht etwa der Größe einer Singdrossel. Die hellen „Augenbrauen“ und die gelben Augen verleihen ihm seinen typischen Gesichtsausdruck. Das Nahrungsspektrum ist sehr breit und reicht von Käfern, Regenwürmern und Grillen bis zu Mäusen, Kleinvögeln, Amphibien und Reptilien. Der Steinkauz ist dämmerungs- und nachtaktiv, sein Verbreitungsgebiet reicht von der Iberischen (Westen) bis zur Koreanischen Halbinsel (Osten) und vom äußersten Nordafrika (Süden) bis zur Nordsee/Ostsee(Norden). Trotz dieser flächenhaft weiten Verbreitung ist der Steinkauz in der Steiermark -und im Naturpark Südsteiermark im speziellen – nur mehr ein seltener Gast. So wurden seit der Jahrtausendwende nur einzelne Exemplare gesichtet bzw. durch ihren Ruf bestimmt. Die starken Bestandseinbußen in den letzten Jahrzehnten gehen mit der Intensivierung der Landwirtschaft einher, so kommt der Steinkauz in ganz Österreich heute nur noch sehr lokal und selten vor. Der Naturpark versucht mit dem vorgestellten Projekt unter anderem den Lebensraum verschiedener Höhlenbrüter zu sichern (Aufwertung von Streuobstwiesen, Nistkästenbau etc.) bzw. durch die Ausgabe von alten regionalen Streuobstsetzlingen einen neuen Impuls zur Neuanlage von Streuobstwiesen zu geben.

Literaturquelle: Albegger et al. (2015): Avifauna Steiermark – Die Vögel der Steiermark. BirdLife Österreich – Landesgruppe Steiermark, Leykam Buchverlags Ges.m.b.H Nfg & Co. KG, Graz, 88 pp.

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